Freitag, 13. Oktober 2017
Strecke: 25,6km – Etappe: 260,0km – Gesamt: 1.332,6km
Gehzeit: 8:00 brutto / 6:00 netto.
Wir wissen nicht so genau, wo und wie es heute Abend enden wird, um morgen die Heimreise richtig hinzukriegen. Also sind wir für unsere Verhältnisse recht früh auf den Beinen. Zumal wir auch nicht so gut und tief geschlafen haben.
Das Frühstück fällt eher etwas mager aus, aber wir können uns in bekannter Ermangelung an Einkaufsmöglichkeiten noch etwas mopsen. Und so stehen wir um viertel vor neun auf der Straße.
Der Weg durch den Ort ist recht nett, eine interessante Mischung aus alt und renoviert, aber meistens eben geschlossen. Schon nach einem halben Kilometer erreichen wir den in einer Senke gelegenen Ortsausgang mit einer der ersten klassisch romanischen Pilgerbrücken. Natürlich UNESCO-Weltkulturerbe.
Direkt nach der Brücke geht es zur Erwärmung hundert Höhenmeter aufwärts, ab in den Wald! Der Ort ist sehr schnell verschwunden und etwa bei Kilometer drei erreichen wir den höchsten Punkt des Tages – etwa 920 m über Merreshöhe. Hier öffnet sich ein letzter Blick zurück auf Saint Chély.
Von nun an geht es bergab, stetig, etwa 500 Höhenmeter auf den nächsten 8 Kilometern. Es gibt weite Ausblicke und Weideland, und so vergehen die Kilometer. Es naht so rein mental das Ende der Reise, und so ist der Abschnitt wohl eher der inneren Rückschau gewidmet.
Es geht noch über einen Hügelrücken, und da liegt etwa bei Kilometer 16 Saint Côme d’Olt vor uns. Ein schönes Städtchen, total aus der Zeit gefallen, aber gerade recht zur Mittagspause. In der Sonne lacht ein Kaffee mit lauter bekannten Gesichtern.
Nach Saint Côme geht es noch ein Stück am Fluß entlang, dann verlässt der Weg ihn nochmal und erklimmt den nächsten Hügel um sich dem Etappenziel Espalion von oben zu nähern.
Dieses nicht allzu lange Wegstück verdichtet noch einmal die wesentlichen landschaftlichen Eindrücke der letzten Tage: Weiden, Täler und alte Ortschaften.
Nun geht es nach einer Marienstatue recht kräftig den Berg hinab an den Lot, dem wir bis nach Espalion folgen. Die sehr gut instandgehaltenen, glatten und gekehrten Uferwege machen ganz klar, dass wir jetzt wieder in der Zivilsation angekommen sind.
Wir nähern uns der Stadt von der Postkarten-Seite und besichtigen die noch kurz, bevor wir uns um den Transfer kümmern.
Im Tourismusbüro werden wir extrem nett empfangen und beraten.
Unsere Vermutung bestätigt sich, und so beissen wir in den sauren Apfel und bestellen uns ein Taxi nach Rodez. Inklusive Warten eine gute Stunde und etwa 35 Euro später sind wir im günstigen Hotel gegenüber dem Bahnhof angekommen. Die Züge gehen morgen relativ früh, da darf es dann schon schnell gehen…
Ins Rodez zu einem Abendessen zu kommen erweist sich allerdings als Herausforderung. Eigentlich wollten wir keinen Stadtrundgang mehr machen, es bleibt uns aber nichts anderes übrig, und schließlich landen wir in einer zu Recht vollen Pizzeria. War dann doch – trotz der nicht übermäßig langen Distanz – ein langer Tag.
Und so wird es auch wieder schnell Nacht…
Fazit des Tages:
Schluß ist, wenn’s vorbei ist! Sehr nette Abschlußetappe, die landschaftlich den Übergang zum nächsten Abschnitt – leider erst nächstes Jahr! – klar macht. Espalion ist vielleicht nicht der optimale Punkt um ab- und wieder anzureisen. Aber es ist das, was wir in diesem Jahr erreichen konnten.