Eher zufällig merkte ich vor einiger Zeit, daß ein deutscher Zubringer des Jakobswegs buchstäblich bei mir vor der Haustür vorbei führt.
Diese Erkenntnis habe ich noch ein Weilchen sacken lassen, bis ich auch das Bedürfnis verspürte, mich auf den Weg zu machen.
In der total verstädterten Annahme, ich wäre ja in Deutschland, da ginge immer was und alle Wege wären perfekt ausgeschildert, zudem würde ja praktisch hinter jeder Straßenecke ein weiches Hotelbett auf mich warten, habe ich es mir mit der Planung einfach gemacht.
Die grobe Routenplanung gab es in der Übersicht der deutschen Jakobswege.
Die passenden GPS-Tracks gibt es noch mal schöner und auch kostenlos bei EGoTrek.
Die genannten Etappen sah ich wirklich nur als ganz grobe Richtschnur.
Kein Pilgerführer, ein wenig Surfen zur Route und ein paar Sehenswürdigkeiten am Rande, das würde sicher reichen.
Für die Navigation kaufte ich mir keine Karte, sondern das erledigte ich mit dem Telefon.
Auf meinem [amazon_textlink asin=’B00BTCE2M0′ text=’Samsung S4′ template=’ProductLink’ store=’jakobabfrank-21′ marketplace=’DE’ link_id=’1cafce07-ee40-11e6-868c-3d4143a91e83′] läuft eine App namens “Locus” (in der Gratis-Version), und die kann die benötigten Kacheln einer freien topografischen Karte auch herunterladen, so daß unterwegs keine Datenverbindung nötig ist.
Zudem kann sie die Track-Dateien problemlos lesen und mich warnen, wenn ich mich um mehr als 200 Meter vom Track entferne.
Die Batterie macht das ohne viel Spielen etwa 10 Stunden lang, da dürfte es auf keinen Fall Probleme geben – na, den Zusatz-Akkupack nehme ich mal lieber doch mit.
Also, ohne große Packliste Rucksack auf, Krempel rein, wiegen.
9,9kg, inklusive der schweren Winterjacke aber ohne Wasser.
Da geht beim nächsten Mal sicher noch was, für den ersten Versuch ist es aber mal in Ordnung.
Das war’s dann zur Vorbereitung – ach ja, die Jakobusfreunde Paderborn stellen mir den Pilgerpaß aus.
Und dann geht es halt eines freundlichen Herbstmorgens einfach mal los.
Jeden Tag so weit die Füße tragen, mal schauen, wie weit ich in einer guten Woche tatsächlich kommen werde.
Als einstmaliger Marathon-Läufer lege ich die Latte für den ersten Tag mal auf 40km.
Zudem ich etwa 13km “außerhalb” der vorgeschlagenen Etappen bin. Das möchte ich ganz gerne in den ersten Tagen aufholen.
Wenngleich die Etappenplanung natürlich nur eine Empfehlung ist, so ist eine aus der Praxis entstandene Empfehlung ja doch vielleicht immer mal ganz sinnvoll (später dazu mehr!).
Hallo, gibt es eine Übersicht der Stempelstellen oder kann man generell sagen, dass es diese hauptsächlich in den Kirchen an der Strecke gibt? Wir wollen demnächst auch etappenweise von Frankfurt aus starten.
Viele Grüße Nadine
Hallo Nadine,
auf den ersten 1.000 Kilometern habe ich mir um Stempelstellen so ziemlich gar keine Gedanken gemacht.
Manche sind markiert, ja, meist an den Kirchen. In Mainz wirst Du am Dom sogar gefragt “Jakobus oder Bonifazius”?
In Frankreich dann meist entweder die Mairie oder das Office de Tourisme. Oder einfach der Wirt der Nacht, die haben oft auch schöne!
Hi, in Frankfurt bekommst du deinen Pilgerpass und Stempel im punctum (katholisches Café zwischen Hauptwache und Liebfrauenberg)
In Rheinhessen findest du viele Stempelstellen in oder an Kirchen
Ansonsten in der Touri-Info oder im Pfarrbüro, oder auch im Kloster oder in einer Pension
Hallo, ich habe deine tolle Seite entdeckt. Vielen Dank das du deine Erfahrungen mit uns allen teilst. Ich laufe auch von Frankfurt aus. Bis jetzt bin ich bis Metz gekommen. Geplant ist bald Metz – Toul.
SJPDP – Santiago bin ich von 2011-2015 gelaufen. Die Locus map scheint es leider nicht für IOS zu geben 😟 und die GPS-Tracks gehen leider nicht weiter als Metz. Weißt du zufällig wo ich an welche ab Metz kommen kann?
Liebe Grüße und buen camino
Marc
Hallo Marc,
Locus gibt es in der Tat nicht für IOS. Aber auch da wird es etwas geben, das .GPX-Dateien verarbeiten kann. Ein gutes Forum für Ausrüstungsfragen – wenn Du die Sache nicht zu Ernst nehmen willst – sind die https://www.outdoorseiten.net.
Meine Tracks hängen eigentlich an den Beiträgen dran und sollten sich dort auch ganz normal runterladen lassen. Es gibt aber auch die Rother Wanderführer, bei denen im Buch ein geheimer Download-Link für die Tracks der Autoren angegeben wird.
Bis Le Puy en Velay würde ich Dir auch empfehlen, eine GPS-Planung oder einen guten Reiseführer in der Tasche zu haben. Ab dann ist es Mainstream-mäßig ausgeschildert.
Hey,
ich bin letztes Jahr von Metz nach Langres gelaufen. Ohne GPS, nur mit dem Outdoor-Büchlein Trier – Le-Puy-en-Velay. Der Weg ist gut markiert und gut beschrieben. Habe für dieses Jahr auch den aktuellen Reiseführer dabei. 10 Tage im Oktober von Langres bis Cluny oder St.-Jacques-des-Arrèts. Wer weiß.
Also nur Mut.